Das Packen war schon ein Abenteuer an sich. Ich habe mehrere Tage ins Auswiegen von Ausrüstung und Kleidung, das Probepacken und das Umfüllen von Salben und Medikamenten verwendet. Jedes Gramm zählt, wenn man es Tragen muss. Wer mir nicht glauben möchte, darf gerne mal nach Krischans erster Alpen-Hütten-Tour fragen – wir haben da so einige lustige Geschichten zu erzählen. Ich sage nur: eine (ganze!) Rolle Mülltüten.
Mir fehlte in meiner Trekking-Ausrüstung nur noch ein leichtes Zelt und so hat ein MSR Elixir seinen Weg zu mir gefunden. Mit knapp 2.100 g für ein Ein-Frau-Zelt zwar verhältnismäßig schwer, dafür kann ich bei über 1 m Innenraumhöhe bequem im Zelt sitzen. Da Patagonien mit jedem erdenklichen Wetter aufwarten kann, werde ich froh sein, wenn ich mich im Zelt wohl fühle.
Das Auspacken des Zeltes war für eine Werkstoff-Ing. wie mich ein Traum von Materialeinsatz. Eloxierte Heringe, Zeltstangen und -ösen – nom! Hyperleicht und robust. Sowieso ist das Zelt super durchdacht, direkt beim ersten Mal schnell und einfach aufzubauen und bietet mehrere Möglichkeiten, um Gewicht zu sparen, indem man z.B. nur die Außenhülle und den separaten Zeltbodenschutz nutzt.
Auch zum ersten Mal zum Einsatz kommt meine Filterflasche von Grayl. Gewichtstechnisch ist sie für mich eine Herausforderung (ganze 462 g), aber ich bin sicher, dass sie mir sehr gute Dienste leisten wird, da ich damit jedes erdenkliche Wasser filtern kann. Gute slowenische Freunde von mir, mit denen wir vor ein paar Jahren in Slowenien Wandern waren, hatten eine solche und haben uns davon vorgeschwärmt.
Na gut, und da ich schnell friere und gerne eiskalte Hände und Füße habe, kommt eine Mini-Wärmflasche mit 200 ml Fassungsvermögen mit. Immerhin kann es in Patagonien auch im Sommer schneien!

Weitere Ausrüstung: ThermaRest, isolierende Isomatte, Erste-Hilfe-Set, Clips und Karabiner, Seidenschlafsack, Daunenschlafsack (Komfort bei 0 Grad), Kocher, Topf, Tasse, Schweizer Taschenmesser, Stift & Block, Wanderstöcke, Tastatur, Powerbank, Reiseführer, Wanderführer, kleiner Rucksack, Brillenetui, Kontaktlinsen, Outdoor-Sonnenbrille, diverse Ladekabel, FlipFlops, 2 Mikrofaserhandtücher, Drybag, Gefrierbeutel, Kopfhörer, 3 Fertigessen und ein paar Fertigsaucen sowie leichte Sportschuhe
Auch bei der Kleidung war ich streng. Im Grunde muss ich alle 4-5 Tage waschen. Einige Kleidungsstücke sind aus Merinowolle und entsprechend geruchsarm, was in diesem Fall wirklich äußert praktisch sein wird. Da im Sommer in Santiago etwa 30 Grad angesagt sind, und in Patagonien abends um die 0 Grad, muss ich das Zwiebelprinzip nutzen. Eine lange Merinounterhose kam kürzlich noch hinzu und damit sollte ich gut vorbereitet sein.

Weitere Kleidungsstücke: Daunenjacke, Regenjacke, lange dünne Hose mit Gummizug für warme Tage, kurze Wanderhose, Merino-Langarmshirt zum Wandern, Merino-Lamgarmshirt für abends, Schlauchschal, Baumwolldreieckstuch in weiß, dünne Handschuhe, Wollhandschuhe, Wandersocken, Unterwäsche, Bikini, Sport-BHs, Kompressionssocken für den Flug und zum Entspannen der Beine nach langen Wandertagen
Sicherheit & so:
Für meine Sicherheit und einen freieren Kopf bei den Trekking-Touren (und die Familie Zuhause), habe ich mir ein Satelliten-GPS-Notrufgerät gemietet. Über den inReach Mini 2 schreibe ich vielleicht mal einen separaten Artikel. Kurzgefasst kann ich damit kostenlos Check-In Nachrichten an meine Familie schicken, z.B. dass ich eine Tour gestartet habe oder dass alles in Ordnung ist. Beim Empfänger kommt, je nach Einstellung, eine Mail oder eine SMS mit der Nachricht sowie den GPS-Koordinaten an.
Ein vorhandener, separater Notfallknopf setzt, wenn betätigt, einen Notruf bei der nächstgelegenen zuständigen Notrufstelle ab und Hilfe wird unmittelbar losgeschickt. Das kann im Vergleich zu den Alpen in Patagonien zwar etwas dauern (Rettungskräfte kommen wohl überwiegend zu Fuß), aber an sich ist das System schon beeindruckend.