Der Anflug auf Santiago ist beeindruckend, denn die letzten 30 Minuten fliegt man über die Anden, mit grandiosem Blick auf einige Berggipfel – nun im Sommer mit wenig Schnee. Santiago hat einen Flughafen für internationale Flüge, den Aeropuerto Internacional Arturo Merino Benítez de Santiago. Von einer Mitreisenden erfahre ich, dass Flüge über Madrid häufig die günstigsten Optionen sind. Ich bin über Sao Paolo geflogen mit Latam. Die Airline ist in Ordnung, das Essen übertrifft keine Erwartungen.
Am Flughafen in Santiago erwarten mich viele Taxifahrer, die mich ansprechen – nichts Überraschendes. Ich habe allerdings vor, mich möglichst mit dem lokalen Nahverkehr zu bewegen. Im Lonely Planet (natürlich als eBook, um Gewicht zu sparen) finde ich heraus, dass es mehrere Busse zur nächstgelegenen Metrostation Pajaritos gibt. Für 1.800 CLP, bezahlbar mit Kreditkarte am Ticketoffice der Busstation, kaufe ich ein Ticket. Zur Busstation muss man, wenn man das Terminal 2 Internacional verlässt, nach links abbiegen und auf das darüber gelegene Level gehen. Die Busstation ist eindeutig ausgeschildert als Estacion de Buses. Die Kosten fürs Geldabheben liegen bei an allen Bankautomaten, sowohl am Flughafen als auch in der Stadt, bei teuren, knapp 8.000 CLP. Man kann also ruhig bereits am Flughafen Geld abheben am (einzigen) Bankautomat von Santander.
An der Metrostation irre ich einen Moment umher und suche nach einer Möglichkeit ein Ticket zu kaufen – auf den ersten Blick nicht ersichtlich und so traue ich mich einen Sicherheitsmann auf Spanisch anzusprechen. Ich verstehe, dass ich in der Mitte der Station am Schalter eine bip! kaufen muss. Das ist eine Smartcard um im Nahverkehr zu bezahlen, ähnlich der israelischen RavKav. Das geht nur mit Bargeld und die Dame am Schalter spricht ausschließlich sehr schnelles chilenisches Spanisch. Ich bitte eine Dame neben mir um sprachliche Unterstützung – sie spricht für mich langsamer – und ich gehe freudestrahlend erfolgreich mit einer bip! und 5 gebuchten Fahrten zur Metro, die mich in die Stadt bringt. Die bip! hat ihren Namen übrigens vom Geräusch bei der Abbuchung der Fahrt am Eingang zur Metro – genau mein Humor! Die bip! kostet 1.550 CLP und einzelne Fahrten (pasajes) etwa 780 CLP, je nach Uhrzeit.

Exkurs Sicherheit:
Ich wurde von mehreren Personen, auch von der chilenischen Sitznachbarin im Flieger, vor Taschendieben gewarnt. In der Metro fällt mir auf, dass auch die locales ihre Taschen nach vorne nehmen und teilweise mit festem Handgriff halten. Also, cuidado!
Die Stadt empfängt mich mit angenehm trockenen 31 Grad und Sonnenschein – eine Wohltat nach typisch deutschen 8 Wochen Dauerregen bei 5 Grad. ¡Vámonos!