Reiseblog Chile

Unterwegs in Santa Cruz, Argentinien: El Calafate und El Chaltén

Abgelegene Regionen in Argentinien sind schlimmer als „Meck-Pom“ (Mecklenburg-Vorpommern). Ich schreibe diesen Artikel im Mietwagen sitzend und wartend darauf, dass mein Auto betankt wird. Vor mir stehen 20 Autos. El Chaltén hat genau eine Tankstelle. Und ich hoffe, dass es genügend Benzin für uns alle gibt, denn die Tankstelle sieht alles andere als professionell aus. Aber so habe ich nun unverhofft Zeit einen Beitrag zu schreiben, quasi eine Win-Win-Situation für alle. Meine Wäsche ist in 30 Minuten fertig und mein Auto bis dahin hoffentlich so gut wie betankt.

Doch nicht nur die Tankstellen-Situation ist haarsträubend. Seit ich in Argentinien bin, habe ich zwar etliche WLANs ausprobieren dürfen, doch kaum eines ist schneller als das Modem-Internet von 1996. Und das ist kein Witz. Unterkünfte suchen, Bustickets kaufen, Online-Banking – alles nicht machbar. Es reicht für Google-Maps, und selbst das nicht immer.

El Chaltén glänzt darüber hinaus mit unfassbaren Preisen für: alles. Eben in der Wäscherei, wohin ich meinen kleinen Satz Kleidung alle paar Tage mal gebe, um zumindest ein bisschen sozialverträglich zu bleiben (geduscht habe ich auch schon!), wollte die erste Anlaufstelle satte 15.000 Argentinische Pesos. Das sind mehr als 15 Euro! Ich bin lachend wieder rausgegangen und die Frau hat etwas angesäuert geguckt. Komisch! Google Maps verriert mir eine Bewertung von 2,5. Ha! Sogar dafür sind Google Bewertungen also geeignet: einen Hinweis auf das Preis-Leistungsverhältnis zu gewähren. In der nächsten Wäscherei wollte man nur 5.000 Pesos, natürlich nur in bar, am besten in Dollar oder Euro bezahlbar. Ich habe ihm einen 5 Euroschein gegeben. Das war für mich billiger als in Pesos zu bezahlen, denn… (nächste tolle Story folgt jetzt!)

Geld abheben ist ein sehr teures Unterfangen. Und auch kaum möglich. In El Calafate war der maximal abhebbare Betrag 25.000 Pesos, in El Chaltén 15.000. Süß. Leider zahle ich für jede Abhebung knapp 7.000 Pesos Gebühren. Seit ich in Argentinien bin, zahle ich deshalb fast alles mit Karte. Außer Campingplatz (zwischen 6.000 und 9.000 Pesos pro Person und Nacht) und Wäscherei (zwischen 3.600 Pesos und 5 Euro) kann ich auch mit Karte zahlen. Wäschereien sind eben auch hier ein Ort für (Achtung, schlechter Witz im Anmarsch!) Geldwäsche. Auch Unterkünfte und Busfahrten sind hier sehr, sehr teuer. Auch deshalb habe ich mir für diese Region für 4 Tage einen Mietwagen genommen, um flexibler Unterkünfte bzw. Campingplätze anfahren zu können. Die erste Nacht habe ich sogar umsonst an der Laguna di Capri übernachtet (der schönste Campingplatz der Welt – dazu schreibe ich separat).

Jetzt stehen übrigens nur noch 14 Autos vor mir.

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